Katholische Kirche

Was bringt die Kirche?

"Was bringt Kirche?" - Diese Frage stellen viele Menschen in der Überzeugung, die katholische Kirche in ihrem Leben nicht zu brauchen. Kirche ist tatsächlich heute für viele Menschen eine Institution, weit weg von ihrer eigenen Lebenswelt. Und doch: Diese Kirche mit ihrem Auftrag, die Botschaft vom Reich Gottes zu verkünden, diese Kirche, die so viel weltliches Engagement bei ihren Mitgliedern weckt, diese Kirche hat viele positive Auswirkungen auf die ganze Gesellschaft – auf Glaubende wie auf Nicht-Glaubende.

Dies zeigt sich besonders dort, wo Staat und Kirche zum Wohl der Menschen kooperieren, etwa in den Bereichen Bildung, Soziales, Kultur und Gemeinschaft. Seien es die zahlreichen katholischen Schulen und Kindertagesstätten, das dichte Netz sozialer und karitativer Dienste für bedürftige Menschen, der große Schatz kultureller Güter und Angebote oder das hohe Maß ehrenamtlichen Engagements: Kirche ist dort, wo Menschen leben und im Interesse des Gemeinwohls handeln. Daher bringt Kirche immer auch jenen etwas, die nicht "dabei sind".

Die Kirche ist eine starke Gemeinschaft mit einer langen und starken Tradition, die bis in die Gegenwart reicht. Mit 5,4 Millionen Mitgliedern und 3.000 Pfarren allein in Österreich bildet sie ein dichtes Netz der Solidarität – und ist damit zugleich einer der größten Arbeitgeber im Land.

Die Kirche besteht aus Menschen und hat daher auch Schattenseiten, wie die Missbrauchsfälle gezeigt haben. Trotzdem gibt die Kirche mit ihren vielfältigen Leistungen ein deutlich sichtbares Zeugnis der Gegenwart des liebenden Gottes.

Was leistet die Kirche?

Die sozialen Dienste der katholischen Kirche sind für die Gesellschaft unersetzlich. Katholische Krankenhäuser, Besuchsdienste oder Seelsorge in Gefangenenhäusern sind nur wenige Beispiele, wie Menschen in Not begleitet werden.

Die römisch-katholische Hilfsorganisation Caritas wirkt an mehr als 1.600 Orten in ganz Österreich in den Bereichen Pflege, Menschen mit Behinderungen, Hospiz, in den Sozialberatungsstellen, im Einsatz für Familien in Not oder ältere Menschen, die sich die Heizung nicht leisten können.

Die katholischen Ordensspitäler versorgen jährlich rund 500.000 Patienten stationär und viele weitere ambulant. Für die österreichische Gesundheitsversorgung sind sie eine wesentliche Stütze. Christliche Grundwerte sind das Fundament der Arbeit in den 30 Spitälern, die von Orden gegründet wurden. In den Armen-Ambulanzen werden auch unversicherte Patienten versorgt.

 

Die katholische Kirche investiert in ganzheitliche Bildung. Sie ist Trägerin von 335 katholischen Schulen, 690 Kindertagesheimen und veranstaltet jährlich 28.000 Vortragsabende für Erwachsenenbildung.

Knapp sieben Prozent aller Schüler in Österreich besuchen eine katholische Privatschule, jährlich verzeichnen die Schulen von Volksschule bis Gymnasium einen Schülerzuwachs. Auf Grundlage des christlichen Menschenbildes wird eine ganzheitliche Pädagogik vermittelt und Talente und Begabungen gefördert.

In mehr als 85 Kindergärten und Horten der St. Nikolaus Kindertagesheimstiftung in Wien werden etwa 6.100 Kinder betreut, weitere 6.200 Kinder und Jugendliche in katholischen Kindergärten in ganz Österreich. Die Kindergärten sind größtenteils Betriebe, die seit vielen Jahrzehnten bestehen. Familiäre Stimmung und die Nähe zu den Pfarren zeichnen sie aus.

Kultur- und kunsthistorisch wertvolle Gebäude prägen unser Land, etwa 12.000 von ihnen dienen religiösen Zwecken. Die katholische Kirche wendet jährlich 150 Millionen Euro für ihre Instandhaltung auf.

Rund 5,5 Millionen Menschen in Österreich sind Mitglied der großen Gemeinschaft der katholischen Kirche, etwa 560.000 von ihnen engagieren sich ehrenamtlich. 300.000 Kinder und Jugendliche sind Teil der Gemeinschaft der Katholischen Jungschar und Jugend, der Katholische Familienverband zählt 60.000 Mitgliedsfamilien, 300.000 Migranten werden in fremdsprachigen Gemeinden betreut.

In Zahlen bedeutet die Leistung der Kirche zum Beispiel:

  • 28.000 ehrenamtliche Mitarbeiter engagieren sich bei der Caritas für Menschen in Not, Obdachlose oder Flüchtlinge,
  • in den 32 Ordensspitälern werden in Österreich über 800.000 ambulante Patienten medizinisch versorgt, in bestimmten Spitälern auch ohne Bezahlung oder Krankenversicherung,
  • in Heimen der Kirche werden 5.600 Menschen gepflegt,
  • in den Beratungsstellen werden jährlich 130.000 Gespräche geführt,
  • über 3.000 Sozialprojekte werden weltweit unterstützt, unter anderem die Dreikönigsaktion durch die Sternsinger,
  • die katholischen Schulen werden österreichweit von 70.000 Schülern besucht, für die der Staat nur das Lehrpersonal finanziert und dadurch wesentlich entlastet wird,
  • in kirchlichen Krippen, Kindergärten und Horten werden 39.000 Kinder betreut.

Buchtipps

  • 50 Briefe über den Glauben
    Ein Neutestamentler, der mit der ganzen Bibel lebt, macht Lust auf die Schönheit des Christentums.

    Lohfink, Gerhard; Der christliche Glaube erklärt in 50 Briefen. Eine Auskunft über das Christentum für Christen und Nichtchristen. Verlag Herder

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  • Vom Glauben und Unglauben
    Gott loswerden oder gottlos werden und welche Rolle der Unglaube für einen aufgeklärten Glauben spielt.

    Anselm Grün, Thomas Halik, Winfried Nonhoff; Gott los werden? Wenn Glaube und Unglaube sich umarmen. Verlag Vier Türme

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Kirchenbeitrag

Der Kirchenbeitrag ermöglicht die vielfältigen Leistungen der Kirche, wie Seelsorge, Bildung, Hilfe für Notleidende, Denkmalpflege oder Kultur. Sie dienen der gesamten Gesellschaft in Österreich. Das Netz an 4.400 Pfarren und Seelsorgestellen in Österreich wird durch den Kirchenbeitrag erhalten.

Als freie Kirche in einem freien Staat sichert der Kirchenbeitrag die finanzielle Eigenständigkeit der Kirche gegenüber dem Staat. Dafür gibt es ein gerechtes und soziales Beitragssystem: Alle volljährigen Katholiken in Österreich zahlen ihren Beitrag in Höhe von 1,1% ihres zu versteuernden Einkommens. Bestimmte Lebenssituationen oder besondere finanzielle Schwierigkeiten werden berücksichtigt und können zu einer Reduzierung des Beitrags führen.

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Der Kirchenbeitrag macht mehr als 80 Prozent der Einnahmen der katholischen Kirche aus und finanziert damit einen Großteil ihrer Sach- und Personalleistungen. Dazu gehören katholische Kindergärten, Schulen, Bildungsangebote für Erwachsene, Beratungsstellen, Häuser für Senioren und Menschen mit Behinderung und vieles mehr.

In den Diözesen, Pfarren, kirchlichen Einrichtungen, Orden und der Caritas arbeiten mehr als 60.000 hauptamtliche Mitarbeiter. Somit ist die katholische Kirche einer der größten Arbeitgeber in Österreich. Darüber hinaus werden einige tausend Arbeitsplätze in Klein- und Mittelbetrieben der Baubranche sowie der Handwerksbranche durch Arbeitsaufträge im Bereich der Denkmalpflege und Gebäude-Erhaltung gesichert.

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